Schon 3 Wochen im Ausland ?!

Es sind nun fast 3 Wochen vorbei seit dem ich am Loyola Gymnasium angekommen bin. 3 Wochen in denen ich vieles Erleben durfte, und das schon zu Anfang.

 

Mir war schon am ersten Schultag bewusst, dass dieses Jahr schnell vergehen wird, erst recht dann als ich die Schülerinnen und Schüler in ihren Uniformen gesehen habe. Hell graue Stoffhosen, weiße Hemden und gelbe Krawatten soweit das Auge sehen konnte. Ich als Abiturient aus Nordrhein-Westfahlen war einen solchen Anblick nicht gewohnt. Umso komischer war es dann für mich das Schulgelände zu betreten in einer normalen Jeans und einem schwarzen T-Shirt. Es fällt sofort auf. Ich bin neu. Freiwilliger.

 

Meine ersten Gespräche führte ich mit der Fachschaft in Deutsch. Wir haben besprochen in welchen Unterricht ich gehen sollte, um dort die Schülerinnen und Schüler zu helfen. Immerhin waren 5 Lehrerinnen und Lehrer an diesem Prozess beteiligt geeignete Klassen ‘‘heraus zu picken‘‘ und diese dann mir zuzuteilen.

 

Und schon ging es los, die 12. Klasse ist an der Reihe, und ich war etwas nervös denn es schwirrten viele Fragen in meinem Kopf herum:,, Wie werden die Schülerinnen und Schüler auf mich reagieren ?‘‘. Immerhin saß ich selber noch bis vor einigen Monaten in einer Schule, und dass als Schüler. ,,Werde ich als Freiwilliger oder doch eher als ‘‘Sprachassistent‘‘ wahrgenommen? Wie reagieren die Schülerinnen und Schüler auf mich, wenn sie bemerken, dass ich auch ursprünglich aus diesem Land komme? ‘‘. Fragen über Fragen die ich versuchte nicht zu bedenken, denn ich habe in meiner Schulzeit oft Referendare im Unterricht gehabt, und was man als Referendar nicht machen darf: Angst ZEIGEN!

 

In der Klasse angekommen, bemerkte ich, dass ich die Blick der Schülerinnen und Schüler auf mich gezogen habe, zeigte mich aber davon unbeeindruckt, denn ich hatte doch vorgehabt einen guten Schulstart hinzulegen. Die erste Einheit beschäftigte sich mit der Aufgabe deutsche und kosovo-albanische Jugendliche miteinander zu vergleichen bzw. Gemeinsamkeiten zu finden. Diese Aufgabe habe ich einen Abend vorher schon bei mir Zuhause erledigt und war dementsprechend gut vorbereitet. Nach der Stunde im Unterricht hatte ich echt das Gefühl den Schülerinnen und Schülern etwas vermittelt zu haben, was natürlich auch ohne die Mitarbeit der Schüler nicht dazu gekommen wäre.

 

Auch die nächsten Tage verliefen sehr angenehm mit den Schüler.

Neben dem regulären Unterricht habe ich die Aufgabe gehabt die Schülervertretung sowie die Schulbibliothek wieder zum Leben zu erwecken. Ich hatte viele intensive Gespräche mit einigen Vertretern und deren Vertrauenslehrern gehabt. Mir ist aufgefallen, dass die Strukturen der der Schülervertretung (SV) im Kosovo ganz anders sind als in Deutschland. Ein Beispiel wo man Unterschiede feststellen kann ist die Schulkonferenz. Sowas wie Schulkonferenzen gibt es zwar im Kosovo, teilnehmen dürfen aber nur Lehrpersonen, das bedeutet, dass die Schülerstimmen komplett wegfallen. Als Begründung nannte mir der Schulleiter, dass das kosovarische Schulsystem Schüler in die Schulkonferenz einzuberufen, nicht vorsieht, dies aber noch in Vorbereitung ist. Neben diesen Plänen habe ich mit dem Schulsprecher darüber gesprochen, welche Veranstaltungen wir in diesem Jahr in der Schule organisieren können. Diese Pläne sind natürlich strikt geheim!!! J

 

 

 

 

 

Auch die Arbeit in der Schulbibliothek erwies sich als eine nicht einfache aus. Die Schulbibliothek existiert zwar seit einer gewissen Zeit dennoch kam es dort zu ‘‘Reformen‘‘. Viele neue Bücher die entweder gespendet oder gekauft worden sind, waren nicht registriert. Des Weiteren, hatte ich als Vorsitzender der Schulbibliothek die Aufgabe Veranstaltungen zu organisieren, zum Beispiel einen Autor einladen etc.

 

 

 

Das Loyola-Gymnasium ist eine Schule mit einem Internat für Mädchen und Jungen, die jede 2 Wochen zu ihren Familien fahren. In den Wochenenden wo die Schüler und Schülerinnen da sind, haben wir als Freiwillige viele Aktivitäten die wir machen können, zum Beispiel sind mir nach Deçan gefahren und haben dort die Orthodoxe Kirche besucht. Des Weiteren haben wir auch den kosovarischen Nationalpark in Prevallë besucht und sind dort zum Wandern hingefahren. Neben der Schule bin ich mit einigen Schülerinnen und Schüler im Projekt Tranzit eingebunden. Dort wird nämlich in wenigen Tagen eine neue Musikschule mit Musikräumen und Kindergarten öffnen. An diesem Ort werden wir freiwillige Kinder bei den Hausaufgaben helfen aber auch Unterricht geben zum festigen der Lerninhalte parallel zu Schule. Die Eröffnung wird am 19.09.2018 im Tranzit stattfinden wo viele Vertreter der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft erwartet werden. Sogar Vertreter der europäischen Union werden erwartet.

Meine Blogs werde immer kurz und knapp aber dafür auch oft schreiben, damit ihr als Leser einen Einblick in den Kosovo gewinnen könnt.
Bei Fragen könnt ihr mich auch gerne erreichen!